Montag, 26. Oktober 2009

Kurzurlaub

Am Wochenende machten wir mit Rebekka und Daniel einen Ausflug nach Kanyakumari. Wie man rechts auf der Karte sehen kann, liegt dieser Ort ganz im Sueden an der Spitze Indiens. Mit einem lokalen Bus (nur in Tamil angeschrieben, keine Tueren, keine geschlossenen Fenster aber sau billig) fuhren wir dem Gegenwind ausgesetzt, 6h Richtung Sueden.


Der kleine Ferienort Kanyakumari, ist ein beliebtes Reiseziel vieler Inder. Er liegt nicht nur am Meer, sondern gleich an dreien: an dem Golf von Bengalen, am Indischer Ozean und am Arabischen Meer. Zu besichtigen gibt es eine grosse Statue und ein Tempel welche sich auf zwei Inseln befinden. Mit einer Faehre wird man hinaus geschifft. Beim einsteigen musste sich jeder eine Schwimmweste von einem grossen Haufen schnappen, wodurch wir uns gleich viel sicherer fuehlten :)


Nebst Smalltalks und vielen Fotosessions mit indischen Touristen, gabs auch Visitenkarten und Einladungen fuer unsere spaetere Reise richtung Norden.


Zusaetzlich zu traditionellem Suedindischem Essen (wir haben im ersten Blogeintrag davon geschwaermt, aber wenn man jeden Tag sein Lieblingsessen serviert bekommt kann das auch monoton werden) bestellten wir uns auch Nordindische Speisen, Salate oder ich (3mal raten) sogar Fish n` Chips.
Auch Andreas 22. Geburtstag konnten wir begiessen, was teurer als das Abendessen davor wurde. Nicht das wir viel getrunken haetten aber ein Menu war guenstiger als ein Bier.


Wir genossen Sonnen Auf-und Untergaenge. Kommt man im April nach Kanyakumari erlebt man zur selben Zeit wie die Sonne unter und der Mond aufgeht. Am Sonntag standen wir um 05:45 auf, um vom Hoteldach aus den Sonnenaufgang zu geniessen. Danach legten wir uns noch einmal ins Bett. Nach einem frischen Bananen-Ananassaft gingen wir zum Strand und wir badeten in den warmen Ozeanen. Die Pilger nehmen an diesem Strand ein heiliges Bad. Frauen samt ihren bunten Saris und Maenner in Shorts.



Fuer die Heimreise leisteten wir uns Plaetze in einem Reisebus mit dem die Fahrt 2h weniger dauerte aber das Ticket doppelt soviel kostete (CHF 3.00)

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Alltag

Wir sind nun bereits zwei Wochen in Tiruchuli und haben uns gut eingelebt. Der Alltag hat sich eingependelt und wir fuehlen uns sehr wohl hier. Aehnlich wie in der Schweiz kaempfen wir uns am Morgen aus den Federn, damit wir um 07.45 bereit fuer das Fruehstuek sind. Zum Essen treffen wir uns immer mit den anderen Volunteers in einem anderen Haus.


Nach dem Tee mache ich (Andrea) mich zusammen mit Rebekka auf den Weg zum Bus. Nach einer halben Stunde Busfahrt (Kosten: 5 Rupies = ca. 10 Rappen) sind wir bei der Schule. Wir unterrichten je zwei Klassen. Um 11.00 sind wir fertig. Wir verbringen die Zeit bis der Bus faehrt mit Rapport schreiben und Vorbereitungen fuer den naechsten Tag. Die Maedchen die wir unterrichten wuerden ohne ODAM in Fabriken, in der Landwirtschaft oder im Haushalt arbeiten. ODAM bietet den Maedchen ein zu Hause und eine Ausbildung. Das Ziel ist es die Maedchen nach drei Jahren in die oeffentlichen Schulen zu integrieren. Da die Maedchen eine schwierige Vergangenheit haben, sind sie teilweise sehr wild oder etwas verstoert. Dies macht das Unterrichten anspruchsvoll, aber auch sehr interessant. Meine einte Klasse hat 22 und die andere 14 Schuelerinnen.



Lukas verbringt den Morgen momentan in Narikudi, dies ist nahe meiner Schule. Er nimmt am Morgen meistens den selben Bus wie ich. Er half mit einen Computerraum fuer die Maedchen des ODAM-Hostels einzurichten. Spaeter ist geplant, dass er die Maedchen unterrichtet. Momentan erstellt er einen Blog/Website fuer die Schule und das Hostel.



Um 13.30 Uhr sind wir fuer das Mittagessen zurueck. Der Nachmittag ist ganz anders als in der Schweiz. Nach dem Essen ruhen wir uns im Zimmer aus. Danach gehen wir meistens in das ODAM Buero. Dort bereite ich meine Stunden vor oder arbeiten zusammen an anderen Projekten.

Wir erarbeiten im Moment Informationen ueber ODAM und die Volunteer-Arbeit, um diese dann den potentiellen Foundations (Spender) und Volunteers aufzuzeigen. Da im Moment zwischen 16.00 und 18.00 immer ein Stromausfall ist, machen wir dann wieder Pause und arbeiten vor und je nach dem nach dem Nachtessen weiter. Falls wir nach dem Dinner nicht mehr arbeiten setzen wir uns mit den anderen Volunteers auf einen Balkon, besuchen unsere Nachbarn oder verbringen die Zeit in unserer Wohnung.


Es sieht so aus als haetten wir uns damit ein wenig dem Indischen-Arbeitsalltag angepasst. Die Inder stehen zwischen 6 und 7 Uhr auf, gehen zur Arbeit, machen spaet Mittag und arbeiten bis 20, viele sogar bis 21 oder 22 Uhr (Ladeninhaber). Dafuer goennen sie sich im Verlauf des Tages mehrere Pausen und nehmen sich Zeit sich ausfuehrlich mit den Passanten und Mitarbeitern zu unterhalten.



Samstag, 17. Oktober 2009

Diwali

Wir haben das Glueck hier im Dorf eines der grossen Hindufester zu erleben.

Diwali ist das Lichterfest der Hindus, sie feiern den Sieg des Guten ueber das Boese (Gott Rama besiegt den Daemon Ravana). Sie glauben, dass am Neumondtag (17. Oktober 09) die Seelen ihrer Vorfahren ihr Haus besuchen. Sie zuenden Lichter an um den Verstorbenen den Weg zu weisen.

Fuer das Fest kaufen Sie neue Kleider und Feuerwerke. Vor dem Eingang malen sie ein Rangoli-Motiv um die Hausbesucher willkommen zu heissen.


Natuerlich stuerzen auch wir uns in die Vorbereitungen. Mit Rebekka (der St. Gallerin) fahren wir mit dem Bus nach Aruppukkottai (groessere Stadt in der Naehe). Dort wagen wir uns ins Gewimmel und machen uns auf die Suche nach einem Sari und Schmuck fuer Andrea und neuem Hemd und neue Hosen fuer Lukas. An einem der vielen Feuerwerkstaende decken wir uns mit Feuerwerk ein.

Der Heimweg war ein richtiges Abenteuer. Die erste Schwierigkeit war es die richtige Busstation zu finden. Da einige Inder anscheinend nicht gerne zugeben, dass sie die Antwort nicht wissen, wurden wir mehrmals an die falsche Stelle geschickt. Als unser Bus bei der Haltestelle ankam, mussten wir einsehen, dass wir definitiv keinen Platz mehr haben. Deshalb sind wir weiter zur Hauptbushaltestelle und dort pressten wir uns noch knapp in unseren Bus. Einige Mitfahrer hingen sogar halb aus dem Bus, aus einer Tasche gackerte ein Huhn und Andrea verlor ihren Flip-Flop. Sogar in diesem Gedruecke waren die Inder sehr hilfsbereit und diejenigen die sitzten nahmen die Taschen der Stehenden, damit diese sich besser halten konnten.

Am Samstag morgen waren alle Freiwilligen bei unserem Nachbarn Moutu zum Essen eingeladen. Am Boden sitzend erhielten wir auf Bananenblaettern ein richtiges Festmahl serviert. Danach zuendeten wir draussen die Feuerwerke.


An diesem Festtag waere es ausnahmsweise mal sehr ruhig gewesen. Kein Verkehr, kein Gehupe, Keine Musik, kein Geschrei....
...waeren da nicht diese lauten Crackers gewesen, die uns bereits um 4 Uhr in der Fruehe aus dem Schlaf geschreckt haben und unsere Trommelfelle den ganzen Tag strapaziert haben. Bei einigen spuerte man sogar eine Druckwelle.


Am Abend guckten wir mit den ODAM Mitarbeiter einen Tamilischen Film...so wie auf Pro7 gab es etwa all 20 Minuten eine laaange Werbeunterbrechung. Den Film schauten wir nicht zu Ende (Er ist etwa 4 Stunden lang) stattdessen wurden vor dem Nachtessen noch einmal Feuerwerke gezuendet.


Wir senden etwas von unserer Hitze (wir haben das Gefuehl hier ist es fast 40 Grad heiss) in die kalte Schweiz.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Wir sind da


Starten.Landen.in Dubai 3 Stunden schoppen.Starten.Landen.warten.Verspätung.warten.Starten.Landen.Und dann endlich: Indien!


Viele neue, faszinierende, spannende, unerwartete Eindrücke die wir noch nicht so richtig einordnen und beschreiben können. Kein Kulturschock, eher ein Kultur Flash. Wir sind begeistert.


Die Autofahrt war das erste Abenteuer. Wir fuhren übers Land und durch kleine Dörfer (in denen es aber so viele Leute hat wie in einer Stadt). Alles war uns so fremd, bis natürlich die bekannten Bilder der mageren Kühe mit ihren schönen grossen Hörnern. Unser Chauffeur Ravi hat mind. 200 mal gehupt, nicht übertrieben... die Hupe ersetzt Bremse und Spiegel.


In Tiruchuli wurden wir von den ODAM Mitarbeitern herzlich empfangen und danach zu unser Wohnung gebracht (Ueber einem Elektroshop mit dem Elektriker Mouthu)





Nach dem Auspacken und Einrichten, Moskitonetz aufhängen und Wasserpumpen (merci Iseli-Eggers:) wurden wir zum Essen abgeholt. In einem kleinen Zimmer sassen auch schon 4 andere Volunteers, drei Amis und eine Schweizerin (in Odam hatte es noch nie Schweizer), mit den Fingern am essen. Das Südindische Essen könnte man etwa so beschreiben: es wird bei jeder Mahlzeit dein Lieblingsessen gekocht, obwohl du es noch nie gegessen hast (zumindest sieht es im Moment noch so aus).


Die Menschen im Dorf freuen sich alle sehr über uns. Vor allem die Kinder: Whats your Name? Whats your brothers Name? Whats your fathers name? Whats your mothers name? Whats your favourite color?....




und hier noch einige Eindrücke von unserem Dorf.Bis zum nächsten Eintrag, abhaenig von Strom und Internet Verfügbarkeit