Sonntag, 14. Februar 2010

This is India

Langsam füllt sich unsere Indienkarte mit Markierungen... Wir haben Mumbai überlebt und sind mittlerweile in Bundi in Rajastan anggekommen.

Für Touristen ist Süd Mumbai interessant. (wo auch die Anschläge letztes Jahr statt fanden) Dieser Stadtteil ist schön, sauber und relativ ruhig. Hier bekommt man nicht viel von der Armut dieser riesigen Stadt (16 Millionen Einwohner) mit, in der 55% der Bevölkerung in Slums wohnt. Die Slums sieht man höchstens vom Bus aus, eng gereihte Hütten im Kontrast zu modernen Hochhäusern.




Beim Abreisen machten wir den Fehler die S-Bahn während den Stosszeiten (18.00-23.00) zu benutzen und erlebten die bisher schrecklichsten 30-Minuten unserer Indienreise. Beim "Einsteigen" wurden wir von den "Aussteigenden" angesprungen und gestossen, schafften es aber in den Zug und bereuten es sofort. Mit unseren Rucksäcken mussten wir uns mit aller Kraft festhalten, damit wir nicht umfielen und zerdrückt wurden. Am schwierigsten war dann das Aussteigen, der Trick ist, sich langsam an der Seite zur Tür zu kämpfen. Mit Hilfe der netten Mumbaianer schafften wir oder sie es, uns (mittlerweile schweissgebadet und mit Muskelkrämpfen) am richtigen Bahnhof hinaus zu pressen.




In den Höhlen von Ellora und Ajanta war es dann wieder (fleder)maeuschenstill und wir konnten die in Stein geschlagenen Figuren und Tempel bestaunen. Diese wurden vor ca. 1500 Jahren von buddhistischen, hinduistischen und jainistischen Mönchen erschaffen.




Die Reise nach Rajasthan war nicht so schlimm wie der S-Bahnhorror, aber auch typisch indisch. Als unser Zug ankam war er voll. Wir fanden nur noch im Frauenabteil Unterschlupf, wo sich Lukas und andere Herren (mit Einverstaendnis der Frauen) versteckten. Beim nächsten Zug war noch Platz auf dem Dach und wir gingen mehr oder weniger verzweifelt an den vollen Wägen vorbei bis Andrea ein leeres Gepäckabteil fand das sich aber sofort füllte. Auf engsten Raum zusammengepfercht reisten wir dann wie Landstreicher oder eher wie Flüchtlinge weiter. Es sprach niemand Englisch und von den Gesprächen in unserem Abteil (die offenbar lustig waren) verstanden wir leider nichts. Immer wenn wir einen Bahnhof erreichten wurde es muxmaeuschen still wenn man draussen Schritte und Stimmen hörte.
Nach ein paar Stunden wurde das Abteil von Aussen geöffnet und wir mussten raus, fanden aber Plätze in einem normalen Abteil. Am Morgen war es kalt und nebelig als wir ankamen. Wir hatten kaum geschlafen und hatten noch 10h Busfahrt vor uns bis wir Bundi (unser erstes Ziel in Rajasthan) erreichten.



Angekommen in Bundi wurden wir mit einer indischen Bilderbuch-Stadt belohnt. Wir spazierten durch die Gässchen und liessen das indische Leben auf uns wirken.








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