Freitag, 8. Januar 2010

Schulreise

Es ist schon eine Weile her, es war letztes Jahr, da ermöglichten wir mit ein paar anderen Volunteers einen Ausflug für die Mädchen der Schule. Das Ziel war Rameshwaram und wir starteten früh am Morgen, damit wir nach der drei-stündigen Fahrt noch etwas vom Tag hatten.

Rameshwaram ist die Stadt in Indien die am nächsten bei Sri-Lanka liegt und zu besichtigen gibt es einen Tempel, eine versunkene Stadt und schöne Strände. Nur mit dem Boot oder über eine lange Brücke kommt man nach Rameshwaram. Als wir ankamen gab es erst einmal Frühstück. Wir konnten die Räumlichkeiten eines lokalen NGO nützen, das von Terre des Hommes Suisse unterstützt wird.




Nach dem Essen fuhren wir zum Strand wo die Mädchen und die Lehrerinnen ein Bad im Meer nahmen. Das Ufer und das Wasser war nicht gerade sauber, aber es war ein heiliger Ort und deshalb baden alle dort. Die meisten Mädchen sahen das Meer zum ersten Mal und freuten sich riesig. Es wurde gespritzt, geplantscht, gelacht und gestaunt und es lag so viel Freude und Glück in der Luft, dass sogar Oswald Grübel gelacht hätte.









Apropos UBS wir haben schon fast 1000.- zusammen (Herzlichen Dank!) und das von nur 3 Spenden. Schön dass es Eltern und Grosseltern gibt:) Man kann noch immer spenden, auch kleine Beträge sind sehr willkommen! (Bis wir zurück in der Schweiz sind könnt ihr auf unser Spende-Konto einzahlen oder direkt bei ODAM.)


Nach dem sich alle umgezogen hatten, (86 Mädchen.... es dauerte Stunden) besichtigten wir den Tempel und danach assen wir Fisch zum Mittagessen. Im gesamten waren wir ca. 100 Leute und alles dauerte ein wenig.






Bevor die Sonne sich verabschiedete, erreichten wir einen grossen Strand wo wir noch einmal das Highlight dieses Trips bewundern konnten - La Mer.





Sonntag, 3. Januar 2010

Festtage auf indisch

Ohne Weihnachtsguetzli, Weihnachtsmusik, Weihnachtsessen mit der Familie, Weihnachtskälte aber im Sari, mit Weihnachtsgeschenken, Teeparty mit indischen Freunden und in der Wärme feierten wir dieses Jahr eine etwas andere Weihnachten. Der Weihnachtstag begann mit einem indischen Brunch. Nachdem wir uns in Schale geworfen haben (Sari und Dothi) versammelten wir uns mit den anderen Volunteers auf dem Balkon um das Weihnachtsbäumchen (importiertes Geschenk aus Amerika).



Am späteren Nachmittag haben wir unsere indischen Freunde zu einer Teeparty (Chai, Früchten und Guetzli, leider teilweise mit Ameisen) eingeladen. Die Stimmung war fröhlich und entspannt und es wurde viel gelacht. Als die Gaeste sich verabschiedet hatten, tauschten wir unsere Wichtel-Geschenke aus. Diese waren sehr kreativ (Das Budget war maximum RS 100 = 2.13) und von Moustache-Pflege-Set, Moskito-Vernichtungs-Tennisschläger bis India-Culture-Kit war alles dabei.



Als Weihnachts-festessen tischten wir Skyline-dip (stolz zubereitet von den Amerikanern aus Cincinnati Ohio), Spaghetti-Napoli, indisches Rührei und Apfelmus. Da wir sonst immer bekocht werden, genossen wir es, wiedereinmal selber den Kochlöffel in die Hand zu nehmen. Und als perfekten Abschluss des Tages gab es sogar noch einen Glühwein.


Zwischen Weihnacht und Neujahr arbeiteten wir sogar noch zwei Tage. Zudem besuchten wir zwei Tanzwettbewerbe. Die Mädchen des Hostels gewannen mit einem traditionellen Trommeltanz (Bilder und mehr im nächsten Eintrag). Nach über 5 Stunden viel zu lauter Musik wurden wir in ein Sri-Lankisches Flüchtlings Camp eingeladen . Dort verteilten wir die mitgebrachten Kleider. Vielen Dank im Namen dieser Kinder an die Familien Harnisch, Zuber und Grüter.




Um ins neue Jahr zu rutschen, reisten wir mit den anderen Volunteers nach Trichy (Tiruchirapalli). Den Silvester feierten wir an einer Hotel-Party in einem festlich dekorierten Saal, mit feinem Buffet, lustigen Partyhüten, ohrenbetäubender indischer Musik und wild-tanzenden Indern.




Den Countdown zählten wir nach spanischer Tradition (es sind neu zwei Spanische Volunteers bei ODAM) in dem wir uns 12 Trauben in den Mund stopften. Da die Party kurz nach 24.00 Uhr vorbei war (die Bar schloss bereits um 23.00 Uhr), feierten wir auf unserem Hotelbalkon weiter. Wir verbrachten drei Tage in Trichy und hatten noch genügend Zeit uns diese Stadt anzusehen.



Vor allem der Rock Fort Tempel der auf einem Hügel über der Stadt thront beeindruckte uns mit seiner atemberaubenden Aussicht.

Zurück in Tiruchuli bereiten wir uns bereits ein wenig auf unsere Reise vor und geniessen noch das indische Dorfleben bis wir am 15. Januar abreisen.

Donnerstag, 31. Dezember 2009

Happy New Year

Da Stromausfall ist koennen wir nur kurz (Batterie), aber naechstes Jahr schreiben wir wieder.
Wir wuenschen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Lukas und Andrea

Dienstag, 22. Dezember 2009

Madurai மதுரை



Da wir mit unseren Blog-Einträgen ein wenig hinterherhinken, kommt gleich noch einer:
Wir waren bereits 3 mal in Madurai und haben noch keinen Eintrag über diese Stadt geschrieben. Madurai ist nach der Hauptstadt Chennai (Madras) und der Industriestadt Coimbatore die größte Stadt des Bundesstaates Tamil Nadu. Zurzeit leben ungefähr 1.1 Millionen Menschen in Madurai. Die Stadt verfügt über ein reiches, vermutlich an die 2500 Jahre altes kulturelles Erbe. Es ist eine der ältesten Städte Südasiens. Bekannt ist sie für den Minakshi-Tempel, dessen ältesten Teile aus dem 12.–13. Jahrhundert stammen. Seine heutige Gestalt erhielt der Tempel aber im Wesentlichen während des 16.–17. Jahrhunderts.



Um diesen Tempel zu besuchen muss man wie bei jedem anderen Tempel in Indien die Schuhe ausziehen. Beim Minakshi-Tempel muss man zusätzlich eine Sicherheitskontrolle, ähnlich wie am Flughafen, passierten. Die Security-Angestellte hatte sichtlich Freude Andrea's Tasche zu durchsuchen. Um zu checken ob die Fotokamera kein Sicherheitsrisiko ist, hat sie sogar ein Foto gemacht. Im Innern des Tempels hat es zu Beginn noch zahlreiche Souvenir- und Essstände. Geht man weiter findet man verschiedene Altare und man kann einen Elefanten füttern oder sich seinen Rüssel auf den Kopf legen lassen um sich zu segnen. Als Westlicher Tourist kann man nicht den ganzen Tempel besichtigen. Wir spazierten eine Weile umher und betrachteten die schönen Wand- und Deckenmalereien und genossen die Ruhe.



Die Stadt ausserhalb des Tempels ist chaotisch und wenn man die Strasse überqueren will schliesst man sich am Besten ein paar Einheimischen an, damit man nicht angefahren wird.



Was einem in Indien sofort auffallen wird sind Gegensätze. Alt/Neu, Reich/Arm, usw. Auch in Madurai ist das zu beobachten, wenn auch nicht so stark wie wahrscheinlich im Norden. Nebst den Zahlreichen Ständen und kleinen Shops gibt es auch grössere Läden, einen auf jeden Fall, wo man westliche Produkte (zu westlichen Preisen) kaufen kann. Wir leisteten uns diesen Luxus und kauften Nutella. Der Lindt-Schokolade und den Kambly-Guetzil konnten wir noch widerstehen. Dessert gibt es hier nur an speziellen Anlässen wie Geburtstagen oder Festivals. Ein Chapati (suedindisches Fladenbrot) mit Nutella, frischer Papaya, Bananen oder Orangen ist ein herrlicher von uns kreierter Nachtisch.

Ob Stadt oder Land, Kühe sind sowieso überall anzutreffen.



Wir hoffen Ihr geniesst die Weihnachtsstimmung. Hier kommt die nämlich trotz Adventskalender und Weihnachtsdekoration in unserer Wohnung nicht so sehr auf. Dafür gibt es auch keinen Weihnachtsstress:)

Freitag, 18. Dezember 2009

Periyar Tiger Reserve


Mit drei anderen Volunteers (Spanien, England, Australien)besuchten wir vorletztes Wochenende ein Tiger Reservat in Kerala. In dem 350 km² grossen Periyar Reservoir gibt es nur 45 Tiger und wir haben wie erwartet keine gesehen. Mit einem Guide wanderten wir 3h durch Dschungel und Savannen und bewunderten die Natur. Wir sahen schwarze Affen jede menge Spinnen, wilde Hühner, Bisons, Schmetterlinge, Elefantenknochen, (die irgendwie ein wenig platziert und zurechtgerückt schienen.) Vögel, Pilze und Blutegel, weshalb wir Stülpen tragen mussten. Oft mussten wir auf Baumstämmen balancierend, kleine Bäche und Gräben überqueren und zweimal führte unser Weg sogar über einen See. Mit dem Bambus Floss war das aber kein Problem.



Im September dieses Jahres gab es an diesem See ein tragisches Bootsunglück, bei dem 45 Menschen ums Leben kamen. Das Bootsunternehmen musste den Betrieb einstellen. Es war ein neues Boot und aus unerklärlichen Gründen kippte es. Die Passagiere im Bootsinnern hatten keine Chance, von denen an Deck konnten die meisten gerettet werden.

Da wir schon ein Weilchen nicht mehr so lange marschiert sind, waren alle müde und wir freuten uns auf ein leckeres Abendessen. Am nächsten Tag wollten wir noch möglichst viel sehen, bevor wir nach hause mussten und so mieteten wir uns eine Rikscha. Wir schienen den richtigen Fahrer gewählt zu haben, denn dieser entpuppte sich als Kaffee- und Gewürzkenner und konnte uns im Gewürzgarten und in der Kaffeeplantage viele interessante Details erzählen.



Wir probierten Zimt aus der Baumrinde des Zimtbaumes und kauten auf Blättern deren Namen wir schon wieder vergassen, bevor wir sie ausspuckten. In diesem Garten oder eher Wald, wuchs unter anderem Kaffee, Kakao, Pfeffer, und ein Gewürz Blatt namens 5 in one, dessen Geschmack an 5 verschiedene Gewürze erinnern soll. Es werden auch ungeniessbare Pflanzen wie der Gummibaum angepflanzt. Der weisse Saft, der aus der Rinde fliesst wird mit Wasser und irgend einer Säure gemischt und gepresst. Die getrockneten Gummilappen können dann relativ teuer verkauft werden.


Das ist kein Gummibaum, aber diese Blume ist viel schöner für unseren Blog :)

Da wir im Reservat keinen der rund 1000 Elefanten sahen beschlossen wir welche in Gefangenschaft zu besuchen. Auf zwei Elefanten liessen wir uns dann in sehr gemächlichem Tempo durch die Gegend führen. Sehr bequem ist es allerdings nicht auf so einem Riesen. Man wird hin und her geschaukelt und muss aufpassen, dass man nicht hinunterfällt.



Über Tee wusste unser Tucktuck Fahrer wohl nicht so Bescheid, er lies uns kurz aussteigen und wir kletterten die Teeplantage hoch. Sofort wurde man von den Bauern nett begrüsst und sie zeigten uns Ihre Wohnungen. Nach einem schnellen Mittagessen in der Stadt mussten wir dann leider schon wieder auf den Bus.



Irgend etwas schien unseren Magen nicht gut gekommen zu sein uns so hatten wir alle, bis auf die Britin, Magen-Darm Beschwerden, die alle nacheinander flach legten. Mittlerweile haben wir uns alle erholt.